Vermutete mittelalterliche Bodendenkmäler werden erforscht

Vor einigen Wochen konnte man ein komisches Gerät über einige Äcker in der Wahler Flur fahren sehen: ein Quad mit einem breiten, grätenartigen Anhänger, der munter über Acker und Wiese hüpfte. Tatsächlich war hier Wissenschaft am Werk. Auf zwei Wahler Fluren wurden archäologisch bedeutsame Bodendenkmäler vermutet. In der Flur "Aufm Hofflur" waren es Luftbildaufnahmen, die darauf hin deuteten. Im "Obersten Weiher" eine merkwürdige runde Erhebung in der Wiese.

Ausgelöst durch notwendige Instandhaltungsarbeiten an der Drainage im Obersten Weiher, ergab sich nun die Zwickmühle, dass man nicht einfach im Boden buddeln kann, wo ein Bodendenkmal vermutet wird. Hier half ein Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dass die wissenschaftliche Untersuchung zum Zuge kommen konnte. Eigentümer und Bearbeiter stimmten zu, das Wetter stimmte auch zu, und so konnte die Befahrung mit dem komischen Gefährt im August vonstatten gehen. Sensoren auf dem Gefährt sammelten Daten für eine geophysikalische Untersuchung des Untergrundes, ohne dass man dort graben musste. Binnen drei Stunden war die Befahrung auf beiden Stücken erledigt.

Bislang hat es nur Vermutungen darüber gegeben, was sich im Boden an den beiden Stellen befinden könnte. Auch ein Bunker aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges war in dem Stück "Aufm Hofflur" vermutet worden, alldieweil sich Ältere im Dorf noch an Sprengungen von verbautem Beton erinnern. Dass nun gleich alle beide Flurstücke in einem Zuge befahren werden konnten, ist dem "Verein für fachübergreifende und angewandte Archäologie" ARRATA und der Landesarchäologie Koblenz zu verdanken, die sich an der Finanzierung der Erkundung in diesem Stück beteiligten.

Dass das alles dieses Jahr über die Bühne gehen konnte, haben wir im Wesentlichen Herrn Achim Schmidt von der Grabungstechnik der Landesarchäologie, Außenstelle Koblenz zu verdanken. Er hat dann auch noch nach der Befahrung dabei geholfen, die Lage der Drainagen zu bestimmen, so dass man hier Hand in Hand arbeiten konnte.

Doch was ist denn nun da drin im Boden? Tja, die Antwort darauf muss an dieser Stelle noch warten.

Denn über die Ergebnisse werden wir in Wahlenau in zwei Veranstaltungen berichten, und dafür sollte man ja nicht zu viel vorher verraten. Außerdem steht die Auswertung noch aus. Das dauert seine Zeit. So ist das mit der Wissenschaft.

Barbara Müller

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